Dienstag, 26. Januar 2016

3DS-Review: League of Heroes - So you want to be a Hero?


Titel: League of Heroes
Genre: Action-Rollenspiel
Hersteller: Gamelion
eShop-Link
Preis: 3,99 Euro


Über viertausend weggeschnetzelte Monster, Mutanten und Fabelwesen und das Wäldchen hinter dem kleinen Dorf Frognest ist immer noch nicht befreit? Goblins, Riesenschlangen, Skelettkrieger, Geister, Zombies ... Himmel, nimmt das denn kein Ende? Nein, tut es nicht! Selbst nach vielen, vielen Tagen können wir in diesem Action-RPG noch die Nahkampfwaffe schwingen, und in einer Dauerschleife zwischen unserem Dorf und diesem verfluchten Wald hin- und herpendeln.

Und dabei fängt alles so harmlos an. Bei unserem örtlichen Vorgesetzten holen wir uns eine Palette von Aufträgen ab. Darunter ist dann der Abenteurer-Standard in der Schwierigkeitsstufe leicht bis mittelschwer: "Besorge dir eine neue Rüstung" - "Töte fünfzig Monster bei Nachteinbruch" - oder auch spezifischere Sachen wie "Erschlage fünf rote Riesenschlangen". Ist diese Auftragsliste irgendwann mal abgearbeitet, klimpern Silber und Diamanten in unsere Taschen. Auch die Dorfälteste hat ununterbrochen was für uns zu tun und benötigt stets Materialien wie Federn, Knochen oder sogar ausgeschlagene Zähne. Wenn wir an ihre Diamanten wollen, sammeln wir diese "Rohstoffe" besser ein und liefern später ab. All das Zeug lassen die Monster im Wald in schöner Regelmäßigkeit fallen. Die somit erwirtschafteten Belohnungen investieren wir wiederum in neue Rüstungen, Schwerter und Helme, die allerdings erst ab einer bestimmten Erfahrungsstufe erworben werden können. Auch der Trainer bietet in seiner Funktion als Fertigkeiten-Verteiler im Dorf alle paar Levelaufstiege einige nützliche passive Skills an, deren Freischaltung eine gewisse Menge an Silber und Diamanten erfordert. Zack, schon sind wir in der RPG-Spirale gefangen, ständig dem Wald einen Besuch abzustatten, damit der eigene Charakter besser wird. Mit möglichst vollen Taschen. Und man ihn irgendwann in Frognest "He-Man" nennt.


Die Action im Forst - aus einer leicht gekippten Vogelperspektive - spielt sich flüssig und macht Spaß, obwohl der eigene Held gerade mal eine Kombo von drei Schlägen auf dem Kasten hat. Wahlweise können wir auch eine sekundäre Wurfwaffe (mit einhundert Schuss) benutzen, die im Dorf jedoch zusätzliches Silber kostet. Ein vernichtetender Super-Schlag wird dagegen erst mit Level zehn freigeschaltet, völlig automatisch. Auf unserem Weg zerdeppern wir Vasen und finden womöglich Schatztruhen, die allerdings allesamt keine Ausrüstungsgegenstände bereithalten, sondern nur zusätzliche bare Münze abwerfen. Ein Loot in Form von neuen Helmen, Rüstungen und dem ganzen Pipapo fällt in League of Heroes also komplett flach - wir sind auf die Waren im Dorf angewiesen. Kein Aufenthalt im Wald dauert dabei länger als fünf Minuten, da die Gegend zum einen nie besonders umfangreich ist, und zum anderen der Aufenthaltsort der Monster uns per Navigations-Pfeil angezeigt wird. Obwohl die Gegend - und die garstigen Bewohner - bei jedem erneuten Besuch per Zufall neu berechnet werden, ist es verdammt schwierig sich hier mal zu verlaufen. Alle zwei Stunden Realzeit schaltet sich auf der Auswahlkarte eine etwas schwierigere Wald-Mission frei, die neben besseren Belohnungen auch eine höhere Monsterdichte aufzuweisen hat. Und alle fünf Levelaufstiege unsererseits können wir es mit einem Endboss aufnehmen. Immerhin: obwohl League of Heroes nur vier Endgegner zu bieten hat, besuchen wir ab Level fünfundzwanzig zwar wieder den allerersten Boss, der sich aber mit zusätzlichen Angriffsmustern völlig neu anfühlt. Wer alle Nahkampfwaffen mit ihrer Levelbegrenzung und alle Endgegner zu Gesicht bekommen möchte, dürfte locker zwanzig, fünfundzwanzig Stunden beschäftigt sein, und mit seinem Helden an der Stufe fünzig kratzen.

FAZIT:

Immerhin vier bis fünf Stunden habe ich gebraucht, um jenseits von Level zwanzig zu gelangen. Und bis zu diesem Zeitpunkt hat League of Heroes auch durchaus Laune gemacht. Wenn man denn die Ansprüche runterschrauben kann, es nicht non-stop spielt (sondern nur mal für eine halbe Stunde zwischendurch), hier kein Diablo-mäßiges Spiel erwartet und mit NULL Story leben kann ... dann funktioniert die Suchtspirale, seinen Helden hochzuleveln, einigermaßen gut. Ab Level zwanzig gehen einem aber fast schon automatisch die Diamanten aus, sodass ich nicht mehr mit schöner Regelmäßigkeit neue Waffen und Ausrüstung kaufen kann. Sparen ist da angesagt. Die soeben, durch mein aufleveln, freigeschaltete neue Donner-Keule verweilt ungekauft im Laden - weil ich meine Diamanten eben schon vor kurzem für einen Helm ausgegeben habe. Da ist man fast schon froh, dass es keinen Shop für Mikrotransaktionen in League of Heroes gibt, um für Echtgeld zusätzliche ingame-Klunker zu erwerben. Anbieten würde es sich hier geradezu. Ab ungefähr Level zwanzig fühlt sich League of Heroes also sehr schnell wie stumpfes gegrinde an. Zudem gab es in höheren Stufen immer weniger Erfahrungspunkte.

Für 3,99,- bekommt ihr hier dennoch ein Casual-RPG, in das man durchaus so einige Stunden reinbuttern kann. Wenn ihr den Ehrgeiz dafür entwickelt.

Wertung: 6 / 10

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