Titel: Pokémon Shuffle
Genre: Puzzle
Preis: Free2Play (Mikrotransaktionen)
Auch Nintendo hat 2015 die Zeichen der Zeit erkannt und ist auf den - so einigen verhassten - Free2Play-Zug aufgesprungen. Die Spin-Offs Pokémon Rumble World und Shuffle laden uns seitdem ein, völlig kostenlos heruntergeladen und gespielt werden zu können. Ob die Monetarisierungsmaßnahme in Pokémon Shuffle dabei den Spielspaß auf der Strecke lässt?
Übel: der Kampf gegen Mega-Firnontor läuft schlecht |
Der Clou an Pokémon Shuffle ist jedoch, dass es sich bei der Ursprungsserie um ein Rollenspiel mit taktischen Kämpfen handelt. Eine Prise davon hat auch in diesem Spin-Off Einzug gehalten. So treten wir in jedem einzelnen - der ingesamt dreihundertdreißig - Levels gegen ein feindliches Pokémon an, um durch das geschickte abräumen Schaden auszuteilen. Ist der Energiebalken unseres Kontrahenten innerhalb einer gewissen Rundenzahl unten, dann gilt das Pokémon als besiegt, und wir können es mit einem Pokéball in unsere Sammlung befördern. Die Chance zum einfangen steigt dabei prozentual, je schneller wir die Stage beenden konnten. Unsere neuen Pocket Monster gewinnen durch ihren zukünftigen Einsatz an Erfahrung und werden stärker. Zudem gibt es mit den unterschiedlichsten Elementen (Feuer, Eis, Dunkel, Licht u.s.w.) erneut die taktische Komponente, Gegner vom gegenteiligen Element schnell und effizient zu bezwingen.
300 Stages und 30 Zusatz-Level warten auf uns |
Innerhalb des Spiels sammeln wir ausreichend Münzen, die wir dann im Shop auf die virtuelle Theke hauen dürfen. Dort holen wir uns Verbesserungen für den bevorstehenden Kampf: Die Rundenanzahl wird erhöht, die Mega-Evolution bei Spielstart eingeleitet, oder auch die Störaktionen der Gegner reduziert. Wer gut spielt, der wird erst sehr spät im Spiel in Verlegenheit kommen, diese Items zu nutzen. Aber auch missglückte Versuche beim einfangen der Pokémon ziehen uns die Coins aus der Tasche, wenn wir dann einen teuren Superball aktivieren wollen, um das eben besiegte Monster doch noch in unser Sortiment zu befördern. Begraben liegt der Hund jedoch beim Obolus in Form von "Klunkern", die es nur vereinzelt bei besiegten Trainern gibt und ansonsten gegen echtes Geld erworben werden müssen. Nach fünf Matches baut sich der Energiebalken, der uns maximal fünf Spiele hintereinander gewährt, nur langsam wieder auf. Sind sie verbraucht, dann heißt es: eine halbe Stund warten, um ein neues Match anzutreten. Oder: Klunker investieren um weiterzuspielen. Satte 48 Euro kostet ein ordentliches Paket von 75 Klunkern, mit dem man das Spiel ohne zwanghafte Unterbrechung meistern dürfte.
FAZIT:
Gechillte Musik, gute Soundeffekte und optisch ist alles ordentlich poliert. Aber nicht nur das drumherum in Pokémon Shuffle macht Spaß. Wer Match-3 Spiele mag, der findet hier einen weiteren Vertreter, in dem man aberwitzige Stunden investieren kann. Aber nur wer geduldig ist, dem wird die Monetarisierungs-Schraube hier nicht den Spielspaß abquetschen. Für mich funktionierte es als Häppchen zwischendurch ausgezeichnet: zweimal, dreimal am Tag kurz für eine Viertelstunde bis zwanzig Minuten losgespielt, bis die 5 Freispiele verbraucht waren. Und anschließend wieder ausgemacht. Auf die Art und Weise kann man Pokémon Shuffle auf Tage und Wochen spielen, ohne auch nur einen einzigen Cent ausgeben zu müssen. Irgendwann hat man durch das besiegen der Trainer dann auch automatisch ein halbes Dutzend Klunker angesammelt, um sich einen kleinen Batzen zusätzliche Freispiele im Shop kaufen zu können. Wer so eine Engelsgeduld nicht aufbringen kann, und gerne mal ein paar Stunden hintereinander in ein Spiel buttert, der wird nicht daran vorbeikommen, die Brieftasche zu zücken. Mal von dem Free2Play-Konzept abgesehen ist Pokémon Shuffle aber ein verdammt gutes Spiel und definitiv einen Blick wert.
Wertung: 8 / 10
Trailer:
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