Donnerstag, 11. Februar 2016

3DS-Review: The Keep - Hommage an alte Dungeon-Master

Titel: The Keep
Genre: Rollenspiel
Hersteller: Cinemax
eShop-Link
Preis: 9,99 Euro


Habt ihr auch anno damals Mumien in Dungeon Master verprügelt? Oder seid durch die gruseligen Kellergewölbe eines Eye of the Beholder gestampft? The Keep will sich als Reminiszenz an alte Dungeon Crawler verstanden wissen. Und macht seine Sache dabei erstaunlich gut.

Wir investieren Punkte beim Aufstieg in drei Hauptattribute
Der Magier Watrys hat's auf Kinder und Kristalle abgesehen! Um seine diabolische Macht zu brechen - und nebenbei die versklavten Minderjährigen des Städtchens Tallia zu befreien - machen wir uns als namenloser Held völlig alleine auf, um ihm das Handwerk zu legen. The Keep lässt uns schrittweise und in 90 Grad-Drehungen insgesamt zehn Kapitel erleben, mit genau so vielen Dungeons. Die können aber durchaus auch mehrere Ebenen aufweisen. Dabei läuft alles in Echtzeit ab: In den insgesamt drei Szenarien (Kerker, Mine und Turm des Erzfeindes) müssen wir ständig auf herumstreunende Gegner achten und Fackeln anzünden, um ausreichend Licht zu haben. Den Kampf mit Ratten, Soldaten, Untoten und anderem Gesocks bestreiten wir dabei durch ganz leicht erlernbare Bewegungen auf dem Touchscreen. Auch offensive und defensive Magie können wir so praktizieren. Die Drag&Drop-Steuerung funktioniert nach kurzer Eingewöhnungsphase einwandfrei. Realtiv fix sind magische Runen sortiert, Gegenstände ausgerüstet und wichtige Heiltränke in der Schnellleiste platziert. Außerdem können wir via Touchscreen einen Cursor auf den oberen Bildschirm zaubern, um Schalter zu drücken, Hebel zu ziehen und Items durch die Gegend zu werfen. Unabdingbar, um die Fallen zu entschärfen. Oder die Rätsel zu lösen, auf die wir während unserer Reise treffen.

Vor jedem der zehn Kapitel gibt es eine Cutscene
Zwar merkt sich The Keep, ob wir mehr mit Magie oder Waffe die Kämpfe bestreiten - und gibt uns dementsprechende Boni auf die Attribute - aber wir selbst haben es nach jedem Levelaufstieg in der Hand, Stärke, Intelligenz oder Geschicklichkeit zu steigern. Ohne die Wahl einer richtigen Klassenzugehörigkeit schaffen wir uns  also selbst entweder den geschickten oder kraftstrotzenden Kämpfer - oder eben einen Zauberkundigen. Es spricht aber auch nichts dagegen, aus allem zu schöpfen. Viele Waffen zur Individualisierung finden wir allerdings nicht. Nur Schwert, Axt oder Dolch begleiten uns permanent. Wenn wir sie denn finden. Denn unser Sammeltrieb wird in The Keep eher nicht befriedigt werden. Gute oder wichtige Gegenstände sind des Öfteren an schwer zugängliche Orte verborgen - und auch die niedergeschlagenen Gegner hinterlassen nicht allzu häufig Gegenstände.

FAZIT:

Sechs bis zehn Stunden werdet ihr mit The Keep beschäftigt sein, wenn ihr euch bis zum finalen Edgegner durchschlagen wollt. Je nach eigenem Spieltempo natürlich. Das rechtfertigt dann doch den recht hohen Preis für einen reinen Download-Titel. Und ich verspreche euch: wenn ihr Fan von den alten 16-Bit Dungeon Crawlern oder auch der Hommage Legend of Grimrock seid, dann werdet ihr Spaß mit The Keep haben. Die Rätsel sind ordentlich fordernd, ohne jemals frustrierend schwer zu werden. Auf der Schwierigkeitsstufe "Normal" haben auch die Kämpfe stets diesen Hauch von unterschwelliger Panik: "Oha! Da kommen ja gleich ZWEI Zombies umme Ecke gewankt!". Die guten Sprecher, das tröpfelnde Wasser, die brutzelnden Feuerstellen und die ordentliche Musik tun alle ihr übriges, eine gelungene Atmosphäre zu erzeugen. Dank Motion Capturing wirken die meisten Animationen ebenfalls richtig gut. Auch das Gewölbe im 3D-Modus zu durchstreifen wirkt hier verdammt plastisch auf dem Nintendo-Handheld. The Keep war eines der wenigen Spiele auf dem 3DS, wo der 3D-Regler bei mir permanent bis zum Anschlag hochgedreht war. Was fehlt? Nun, etwas mehr Umfang und etwas mehr Loot hätte ich mir letzten Endes gewünscht. Und vielleicht etwas mehr Feinschliff bei der Grafik. Aber auch so bleibt ein Trip durch dunkle Gewölbe, den ich bedenkenlos weiterempfehlen kann. Kaufen, Leute. Denn nur so können wir mit einem Nachfolger von The Keep oder Nachahmern des klassischen (westlichen) Computer-RPGs rechnen. Eine spielbare Demoversion könnt ihr kostenlos im eShop herunterladen.

Wertung: 8 / 10

Trailer:

Samstag, 6. Februar 2016

3DS-Review: Pokémon Shuffle - Free2Play-Abzocke?

Titel: Pokémon Shuffle
Genre: Puzzle
Hersteller: The Pokémon Company
eShop-Link
Preis: Free2Play (Mikrotransaktionen)

Auch Nintendo hat 2015 die Zeichen der Zeit erkannt und ist auf den - so einigen verhassten - Free2Play-Zug aufgesprungen. Die Spin-Offs Pokémon Rumble World und Shuffle laden uns seitdem ein, völlig kostenlos heruntergeladen und gespielt werden zu können. Ob die Monetarisierungsmaßnahme in Pokémon Shuffle dabei den Spielspaß auf der Strecke lässt?

Übel: der Kampf gegen Mega-Firnontor läuft schlecht
Das Match-3 Spielprinzip ist mittlerweile ein alter Hut und wurde schon in zahlreichen Games zur Genüge verwurstet. Falls ihr doch noch keines gespielt haben solltet, hier eine kurze Erklärung, was ihr in Pokémon Shuffle machen müsst: Auf einem sechs mal sechs großem Spielbrett lächeln euch die Konterfeis verschiedenster Taschenmonster entgegen. Ihr müsst nun innerhalb einer vorgegebenen Rundenzahl das Feld aufräumen, indem ihr mindestens drei gleiche Gesichter in einer horizontalen oder vertikalen Linie aufreiht. Dazu dürfen zwei Pokémon beliebig miteinander vertauscht werden. Aufgeräumte Felder füllen sich jedoch immer wieder, weil neue Konterfeis beständig von oben herab purzeln. Wer mit taktischer Voraussicht agiert, kann durch diesen Umstand also ganze Kombo-Ketten aktivieren. Soweit, so Match-3.

Der Clou an Pokémon Shuffle ist jedoch, dass es sich bei der Ursprungsserie um ein Rollenspiel mit taktischen Kämpfen handelt. Eine Prise davon hat auch in diesem Spin-Off Einzug gehalten. So treten wir in jedem einzelnen - der ingesamt dreihundertdreißig - Levels gegen ein feindliches Pokémon an, um durch das geschickte abräumen Schaden auszuteilen. Ist der Energiebalken unseres Kontrahenten innerhalb einer gewissen Rundenzahl unten, dann gilt das Pokémon als besiegt, und wir können es mit einem Pokéball in unsere Sammlung befördern. Die Chance zum einfangen steigt dabei prozentual, je schneller wir die Stage beenden konnten. Unsere neuen Pocket Monster gewinnen durch ihren zukünftigen Einsatz an Erfahrung und werden stärker. Zudem gibt es mit den unterschiedlichsten Elementen (Feuer, Eis, Dunkel, Licht u.s.w.) erneut die taktische Komponente, Gegner vom gegenteiligen Element schnell und effizient zu bezwingen.

300 Stages und 30 Zusatz-Level warten auf uns
Alle zehn bis fünfzehn Stages treffen wir auf einen Pokémon-Trainer, der bei seinem Liebling die Mega-Evolution einleitet. Veteranen der Serie kennen diese Neuerung bereits aus dem letzten Pokémon-RPG. Vereinfacht ausgedrückt sind das einfach nur temporär super-starke Taschen-Monster und fungieren in Shuffle als Endbosse. Wie in den regulären Kämpfen auch, können sie uns Hindernisse aufs Spielfeld zaubern. Da werden unsere Pokèmon vereist, es werden störende Blöcke fabriziert oder auch die Gesichter unserer Monster mit denen unseres Gegenübers vertauscht. All das treibt ein Mega-Pokèmon aber auf die Spitze und ist deswegen besonders schwierig zu besiegen. Besonders ab Level 90 wird heftig auf das Schwierigkeits-Gapedal getreten, weswegen es sich wie ein Schlüsselmoment im Spiel anfühlt: was einem Mega-Flunkifer - und alle kommenden Bosse ab diesem Zeitpunkt - dann entgegenwerfen, ist hart an der Grenze zum Frust. Besiegen wir die Trainer jedoch, dann vermachen sie uns ihre Steine. Fortan können wir sie selbst einsetzen, um Mega-Evolutionen in Gang zu setzen und variantenreiche Felder-Kombos (Kreisförmig, Würfelförmig, in horizontaler Line) vom Spielfeld zu räumen. Vorausgesetzt, wir besitzen das spezifische Pokèmon, um es mit einem Mega-Stein ins Rennen schicken.


Innerhalb des Spiels sammeln wir ausreichend Münzen, die wir dann im Shop auf die virtuelle Theke hauen dürfen. Dort holen wir uns Verbesserungen für den bevorstehenden Kampf: Die Rundenanzahl wird erhöht, die Mega-Evolution bei Spielstart eingeleitet, oder auch die Störaktionen der Gegner reduziert. Wer gut spielt, der wird erst sehr spät im Spiel in Verlegenheit kommen, diese Items zu nutzen. Aber auch missglückte Versuche beim einfangen der Pokémon ziehen uns die Coins aus der Tasche, wenn wir dann einen teuren Superball aktivieren wollen, um das eben besiegte Monster doch noch in unser Sortiment zu befördern. Begraben liegt der Hund jedoch beim Obolus in Form von "Klunkern", die es nur vereinzelt bei besiegten Trainern gibt und ansonsten gegen echtes Geld erworben werden müssen. Nach fünf Matches baut sich der Energiebalken, der uns maximal fünf Spiele hintereinander gewährt, nur langsam wieder auf. Sind sie verbraucht, dann heißt es: eine halbe Stund warten, um ein neues Match anzutreten. Oder: Klunker investieren um weiterzuspielen. Satte 48 Euro kostet ein ordentliches Paket von 75 Klunkern, mit dem man das Spiel ohne zwanghafte Unterbrechung meistern dürfte.

FAZIT:

Gechillte Musik, gute Soundeffekte und optisch ist alles ordentlich poliert. Aber nicht nur das drumherum in Pokémon Shuffle macht Spaß. Wer Match-3 Spiele mag, der findet hier einen weiteren Vertreter, in dem man aberwitzige Stunden investieren kann. Aber nur wer geduldig ist, dem wird die Monetarisierungs-Schraube hier nicht den Spielspaß abquetschen. Für mich funktionierte es als Häppchen zwischendurch ausgezeichnet: zweimal, dreimal am Tag kurz für eine Viertelstunde bis zwanzig Minuten losgespielt, bis die 5 Freispiele verbraucht waren. Und anschließend wieder ausgemacht. Auf die Art und Weise kann man Pokémon Shuffle auf Tage und Wochen spielen, ohne auch nur einen einzigen Cent ausgeben zu müssen. Irgendwann hat man durch das besiegen der Trainer dann auch automatisch ein halbes Dutzend Klunker angesammelt, um sich einen kleinen Batzen zusätzliche Freispiele im Shop kaufen zu können. Wer so eine Engelsgeduld nicht aufbringen kann, und gerne mal ein paar Stunden hintereinander in ein Spiel buttert, der wird nicht daran vorbeikommen, die Brieftasche zu zücken. Mal von dem Free2Play-Konzept abgesehen ist Pokémon Shuffle aber ein verdammt gutes Spiel und definitiv einen Blick wert.

Wertung: 8 / 10


Trailer:

Mittwoch, 3. Februar 2016

DSiWare-Games im Test (Teil:3)

(Starship Patrol im Test)
(Cosmos X2 und AiRace Tunnel im Test)



Willkommen zurück! Die vergangenen Tage habe ich mir mal das Tower Defense-Spiel Fieldrunners, das Ballergame Dark Spirits und einen seltsamen Action-Rollenspiel-Puzzler-Hybrid namens Crystal Adventure angeschaut. Ob da was bei ist, dass sein Geld auch wert ist, könnt ihr im heutigen DSiWare-Test nachlesen.


Titel: Fieldrunners
Genre: Tower Defense
Hersteller: Subatomic Studios
eShop-Link
Preis: 5 Euro
Gespielt: ca.6 Stunden



Just another Tower Defense-Game? Yeah, absolut richtig. Und das Ganze hat noch nicht mal einen exklusiven Charakter, denn auf dem iOS, auf Android-Systemen, der PS3 und der Vita gibt es dieses Spiel ebenfalls. Dennoch: Fieldrunners macht vieles richtig mit der altbewährten Formel eines Tower Defense-Spiels. Allein beim Umfang hätte man nicht so knauserig sein dürfen.

Auf gerade mal fünf Karten müssen wir die Gegner daran hindern, an unsere aufgestellten Türme vorbeizumarschieren. Von diesen Abwehreinrichtungen, deren einzigste Existenzberechtigung es ist, kleine, pixelige Männchen in die digitale Hölle zu befördern, haben wir insgesamt sechs - im Easy-Modus sogar zwei weniger. Sie decken den Genre-üblichen Standard ab: vom schnellen, ratternden Maschinengewehr-Geschützturm - der allerdings nur wenig Schaden austeilt - über Splashdamage-Tower bis hin zu langsamen, aber wuchtigen, Blitzangriffen. Wir rüsten die Türme in mehreren Stufen auf und platzieren sie frei nach Schnauze aufs Feld, um die Gegner in einem möglichst dicht bebauten Labyrinth ordentlich Schmerzen erfahren zu lassen. Lassen wir zu viele Fieldrunners den Ausgang erreichen: Game Over. Die gegnerischen Figuren und Vehikel sind dabei richtig gut animiert, so dass es wirklich Spaß macht, einfach nur zuzusehen. Auch die musikalische Untermalung ist über jeden Zweifel erhaben. Die Steuerung via Touchscreen ebenfalls: tadellos. Überhaupt wirkt das Spiel zwar nicht besonders umfangreich, aber bis ins kleinste Detail hat man sich beim Design Gedanken gemacht. So sind die Schwierigkeitsgrade der heimliche Motivator des Spiels: alleine schon den normalen zu meistern, erfordert einiges an Geschick. Durch scheinbare Kleinigkeiten wie die speicherbaren Highscores oder den Spielstand, den man jederzeit anlegen darf, gibt es noch nicht mal in der B-Note ordentlich was zu bemängeln. Aber: mehr als fünf Karten hätten es eben doch sein dürfen!

FAZIT;

Am Ende stellt sich nur die Frage: ist mir ein 08/15-Tower Defense-Spiel (immerhin) fünf Euro wert? Wo doch so viele auf dem PC umsonst gespielt werden können; zum Beispiel auf seriösen Flash-Portalen wie Kongregate? Die Frage muss natürlich jeder für sich selbst beantworten. Ich hatte viele Stunden Spaß mit Fieldrunners. Alles wirkt wie aus einem Guss und macht regelrecht süchtig. Allein der Mangel an zusätzlichen Karten hat dazu geführt, dass ich nach einigen Abenden - und einer Gesamtspielzeit von etwa 6,7 Stunden - mit dem Titel soweit abgeschlossen habe. Aber es waren 6,7 richtig gute Stunden! Somit waren die fünf Euro für mich persönlich bestens investiert. Tower Defense-Fans können hier ruhig mal einen Blick riskieren.

Wertung: 8 / 10

Trailer:





Titel: Crystal Adventure
Genre: Action-Rollenspiel
Hersteller: Circle
eShop-Link
Preis: 2 Euro
Gespielt: ca.3 Stunden



Crystal Adventure ist verdammt schwierig in Genre-Schubladen einzuordnen. Ist das wirklich ein Action-Rollenspiel? Womöglich sogar ein Dungeon Crawler? Wenn wir aus der Vogelperspektive ein Verlies erkunden, dass uns völlig linear von A nach B eskortiert, ist das schon eine kaum zu definierende Art von Beschäftigungstherapie. Mit seinem Leveldesign wirkt Crystal Adventure eher wie ein seichtes Puzzle-Spielchen. Wir klauben Schlüssel auf, um Türen und Truhen zu öffnen. Stationäre Monster (die bewegen sich kein Stück, die faulen Viecher!) werden erschlagen, ohne dass wir darauf Einfluss nehmen könnten. Die Kämpfe finden nämlich vollautomatisch statt, sobald wir ihnen im Dungeon einen Besuch abstatten: Es rasselt bei Duellen nur die Lebensenergie von beiden Beteiligten langsam runter, während wir zum Nichtstun verdammt sind. Die einzige alternative Option: Fliehen! Und da wären wir auch schon wieder bei der Linearität. Denn wo der Spieler noch nicht hin soll, versperren zu starke Monster einfach mal den Weg. Da müssen wir dann selbst abschätzen, wann wir ungefähr stark genug sind, endlich an sie vorbeizukommen. Andere Punkte im Spiel sind ebenfalls noch nicht zugänglich, weil wir entsprechende Schlüssel erst zwei Ebenen tiefer finden. Das Spiel diktiert meine Bewegungen in diesem Dungeon also. Und spute ich nicht, komme vom Weg ab, dann sterbe ich eben.

Das Spiel weiß die zweieinhalb Stunden - die man benötigt, um alle 23 Ebenen erkundet zu haben - durchaus zu unterhalten. Zum einen. Zum anderen gibt es hier aber viel verschenktes Potenzial und viel zu wenig Freiheiten, die Verliese nach eigenem Gusto zu erforschen. Selbst wenn wir auf einen der wenigen Händler im Spiel treffen: eine große Auswahlmöglichkeit an unterschiedlichstem Equipment haben wir dort nicht. Nur jeweils das nächstbeste Schwert, Schild oder Rüstung. Und ein paar Heiltränke. Das Spiel bestraft uns umgehend, wenn wir voranschreiten sollten, ohne das neueste Schwert in Händen zu halten. 

FAZIT;

Die Grafik ist ja noch ganz okay. Zweckmäßig eben. Aber diese Musik: meine Fresse, wie furchtbar! Was für ein seelenloses, quitschiges Gedudel! Dazu kommt die Enttäuschung, hier einen Dungeon Crawler heruntergeladen zu haben, nur um dann wie an der Schnur gezogen durch die Verliese zu laufen. Ein klein wenig legt sich diese Enttäuschung, wenn man sich damit abgefunden hat, hier vielmehr eine Art Puzzle-Spiel mit RPG-Versatzstücken vor der Nase zu haben. Crystal Adventure konnte mich dann doch dazu bringen, innerhalb von zweieinhalb bis drei Stunden mal eben kurz 60 Stufen aufzusteigen und den finalen Obermotz eines auf die Mütze zu geben. Der Wiederspielwert liegt allerdings bei null: es gibt kein neumodisches "New Game Plus". Aber wahrscheinlich hätte ich es eh ignoriert.

Wertung: 4 / 10

Trailer:




Titel: Dark Spirits
Genre: Shoot em up
Hersteller: Suzak
eShop-Link
Preis: 2 Euro
Gespielt: ca.3 Stunden



Klassische Ballergames gehen immer! Im Lauf der Jahzehnte haben sie sich immer mehr rar gemacht und fristen ihr Dasein heute hauptsächlich im Indie-Bereich. Aber wer das 8- und 16-Bit Zeitalter aktiv miterlebt hat, der wird auch automatisch ein paar Lieblings-Shoot em ups aufzählen können. Sie waren Legion. Und somit verdammt schlecht zu ignorieren. Ganz totzukriegen ist dieses Genre aber euch heutzutage einfach nicht.

Auch im Anime-angehauchten Dark Spirits scrollen wir horizontal einer Flut von Gegner entgegen. Die fünf Stages wiederholen sich nach einem durchspielen zwar wieder - das ist locker an einem Abend zu bewältigen - aber dadurch, dass die Endbosse neue Angriffsmuster auf den Kasten haben, hält sich der Frust über die kurze Spielzeit doch in Grenzen. Nach und nach, durch jedes erneute durchspielen, entwickelt es sich immer mehr zu einem Quasi-Bullet Hell-Shooter: das gegnerische Feuer fliegt uns nur so um die Ohren. Vier Geister begleiten unseren Protagonisten. Diese verstorbenen Seelen kleben allzeit an unserer Seite und können mit Upgrades hochgezüchtet werden. Zudem können wir sie indirekt steuern, indem sie entweder weit gefächert, zentriert oder nach hinten schießen. Dabei steht es uns frei, welche der verstorbenen Seelen wir mit welcher Waffe ausrüsten. Die schnellen Schüsse, zermürbende Stich-Attacken auf kurze Distanz, oder auch die langsameren  "Eis-Attacken" bieten durch das individuelle variieren durchaus eine taktische Komponente im Spiel. Auch die Endbosse verlangen einiges an Taktik ab. Und entschädigen immerhin für die total unspektakulären Gegner vorher - und die sich ständig wiederholene Skyline im Hintergrund.

FAZIT;

Ja, Dark Spirits ist schon ein nettes Ballergame für zwischendurch. Mehr allerdings auch nicht. Dafür fehlt es hier doch an epischen Momenten und an Abwechslung. Die Bosskämpfe sind immer noch das Highlight im Spiel - aber selbst die werden irgendwann repetitiv. Für zwei Euro macht man beim Kauf allerdings nicht viel falsch, denn für eine halbe Stunde herumballern eignet sich Dark Spirits prima. Besser als das hier schon vorgestellte Cosmos X2 ist es alle male.

Wertung: 6 / 10