Lang, lang ist's her, als ich meine letzte M!Games gelesen habe. Wirklich lange: Anno damals wurde das Magazin noch unter dem Namen Maniac publiziert. Dabei hinterließ das Multiformat-Magazin durchaus keinen schlechten Eindruck - aber aus irgendeinem Grund widmete ich mich danach trotzdem anderen Blättern, um auf dem Laufenden zu bleiben. Wie beispielsweise der Games Aktuell. Die letzten drei Ausgaben der Mania...ähhh....M!Games landeten dagegen endlich mal wieder auf meinen Schreibtisch.
Alter Kram neu vermarktet: Das Mini NES wird vorgestellt |
Bunt: Golden Axe in der Retrospektive-Rubrik |
Wie hoch ist der Retrogaming-Anteil der M!Games? Nun, hin und wieder finden ältere Spiele natürlich Erwähnung. In der Titelstory der Oktober-Ausgabe namens "Alles Zombie!" sind unter den siebenundzwanzig vorgestellten Spielen - darunter natürlich aktuelle Games wie Resident Evil 7 oder Dead Rising 4 - auch ein paar Klassiker zu finden: Super Ghouls 'n Ghosts und das von Ubisoft 1986 veröffentlichte Zombi zum Bleistift. Nett. Eine monatliche Retrospektive-Rubrik gibt es aber ebenso. Immerhin auf vier vollen Seiten wird dort expressiv in der Vergangenheit geschwelgt. Viel Text gibt es dort dennoch nicht, da die Infos nur in den mageren Bildunterschriften verbraten werden. Eher selten schenkt man mal dem Merchandise ein paar Zeilen. Oder wirft kurz mit ein paar Info-Schnipsel über die Entwickler um sich. Das aufblähen von 2D-Hintergründen und Sprites kostet dem Artikel immens viel Platz, worunter dann der eigentliche Lesestoff zu leiden hat.
Akte BPJM: Lesenswerte Hintergründe |
Nicht wirklich Meta, aber interessant: Japanische Erotik-Spiele im Fokus |
Und noch mehr Retro: Seit der November-Ausgabe werden auch VR-Spiele ausführlich besprochen. Das nimmt das Magazin zum Anlass, die exotische J5A-Brille für die Playstation 2 vorzustellen. Die war damals nur in Japan erhältlich - und ist selbst dort nicht im regulären Handel aufgetaucht. Mit so kleinen Schmankerln überrascht das Magazin. Überhaupt: bei den Extended-Rubriken der M!Games findet sich immer wieder mal Stoff für Retro-Gamer. In dem Artikel "Polygon Power" rücken beispielsweise Spiele bis aus den achtziger Jahren ins Rampenlicht. In "Zu jung für Deutschland" werden teils auch alte Japano-Spiele erwähnt. Und wer noch mehr Pixel will: die DLC- und Download/Indie-Titel bekommen hier eine eigene Rubrik, abseits der ganzen AAA-Titel. Die obligatorische "Maniac vor 20 Jahren"-Rubrik widmet sich natürlich ebenfalls der Vergangenheit. Überraschenderweise...
Dürftig: eine Einzige "Leserseite" |
Nun, am Ende bleibt ein fast fünf Euro teures Magazin, dass trotzdem sein Geld wert ist. Weil es sich mit seiner Schreibe, seiner Aufmachung und der Themenwahl geschickt zwischen die Stühle setzt - mittendrin und wie eine Mischung zwischen einem Teenie-Blättchen, wie die Bravo Screenfun eines war (deren Schreibe und Layout auf ein eher jüngeres Publikum zielte) und einem eher konservativen Online-Magazin wie GamersGlobal. Die Mania ...ähmmm... M!Games unterhält also vorzüglich, ohne zu sehr mit Wortakrobatik auf die Kacke zu hauen oder Pseudointellektuell ihre imaginäre Brille zu richten. Bei meinem wichtigsten Grund für den "Besuch" der letzten Monate, bleibt mir das Magazin aber trotzdem etwas schuldig. Denn ganz so freakig, anders als die Anderen und progressiv, als wie sie von vielen ihrer Leser immer dargestellt wird, ist sie dann doch nicht. Aber in Zukunft wird sie immerhin ein grundsolides Multiformat-Magazin sein, dass ich je nach Laune mal mit in den Einkaufskorb mit reinpacken kann. Hätte ich schon viel früher machen sollen, denn besser als die vergleichbaren Games Aktuell oder Computer Bild Spiele ist sie dann doch.
--->>> Zuletzt gelesen: Retro Gamer 1/2018, GameStar Retro-Jahrbuch 1997
--->>> Zuletzt gelesen: Retro Gamer 1/2018, GameStar Retro-Jahrbuch 1997
Mir gefällt die M!Games eigentlich sehr gut. Was mir im Vergleich zur damaligen MAN!AC allerdings fehlt, ist die Heft-DVD. Ja, es gibt mehr als genug Testvideos im Netz (auch wenn Gametrailers.com mir sehr fehlt) - als Offline-Archiv fand ich die Discs allerdings prima.
AntwortenLöschenIn der GamesAktuell berichten sie sich wirklich zu Tode. Ein Preview und ein Test pro Spiel reichen mir. Wenn ich jetzt schon mitbekomme, dass die jetzt schon die Werbetrailer der Spiele analysieren und besprechen, dann wird mir das echt zu viel.
Bei der Maniac gab's auch mal eine Audio-CD mit Spiele-Soundtracks drauf (nannte sich Game Tracks Vol.1). Weiß gerade aus dem Stehgreif nicht, welche Heftnummer das war - aber das war dann auch just die letzte, die ich gelesen hatte. Der Silberling liegt heute noch ab und an im CD-Player. :)
LöschenDie Games Aktuell ist diesen Monat wieder teurer geworden, schon gesehen? 4,50,- mittlerweile. Bin mir auch nicht sicher, ob ich sie mir noch holen werde. Die M!Games ist in vielen Bereichen besser - für (mittlerweile) nur wenige Cent mehr.