Verstrahlte Bauernhöfe in Darkest Dungeon |
Der Dungeon-Crawler von den Red Hook Studios schickt uns in Ruinen und Labyrinthe, die unterhalb und in der Nähe eines verfallenen Herrenhauses - und seines angrenzenden Dorfes - liegen. Die Situation scheint aussichtslos, während wir am laufenden Band neue Mitglieder rekrutieren und sie via Rundenkämpfe in den Permadeath schicken. Der, von Anfang an zu spürende, heftige Schwierigkeitsgrad lässt jedes erfolgreiche Dungeon-Crawling wie süßen Honig schmecken - während die H.P.Lovecraft-mäßige Atmosphäre von Darkest Dungeon einen immer mehr in den Bann zieht. Nicht nur die sonore Stimme des Sprechers sorgt für Stimmung. Auch die Grafik, die Sounduntermalung und das Design der Gegner samt haarsträubenden Bosskämpfen trägt seinen Teil dazu bei. Nichts für schwache Nerven! Nach und nach erweitern und verbessern wir das umliegende Dorf, investieren unsere Beute in neue Waffen, Rüstungen und nützliche Accessoires. Zusätzlich müssen unsere Helden aufgestauten Stress abbauen, ihren inneren Frieden in Kirche oder im Bordell finden. Krankheiten müssen kuriert und Ticks der individuellen Helden im Sanatorium dezimiert werden. Es gibt so viel zu tun! Selbst, wenn wir nicht gerade auf Beutezug sind. Noch weit mehr, wenn ihr die Handvoll Addons installiert: neue Heldenklassen und Items werden verfügbar, komplett neue Dungeons, inklusive neuer Bossgegner, schalten sich im bereits laufenden Spiel hinzu. Wer von diesem Game nicht genug bekommen sollte, der findet in den DLCs durch die Bank weg zu empfehlendes neues Futter für lange, lange Nächte. Auch wenn das Hauptspiel dadurch noch schwieriger wird. Und zwar relevant.
Darkest Dungeon ist von vorne bis hinten durchdacht, die Spielmechanik dahinter intelligent verzahnt und ist summa summarum einer der besten Dungeon-Crawler, den ich je gespielt habe. Nur das eine oder andere klassische Wizardry oder Etrian Odyssey kann eine ähnliche Sogwirkung vorweisen. Je nach Spieltempo seid ihr mit dem Hauptspiel locker 40 bis 80 Stunden beschäftigt. Inklusive der Erweiterungen wird die Spielzeit mal eben verdoppelt. Jeder RPG-Fan muss sich dieses Dingen einmal anschauen. Unbedingt.
Wertung: 10 / 10
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Riesige Raumschiffe in Xenoraid |
Die vertikal ablaufende Action kommt mit einer erstaunlich präzisen Steuerung daher, die kaum Wünsche offen lässt - und sogar im Analog-Modus lässt es sich erstaunlich gut durch Asteroidenstürme und Feindeshorden navigieren. Das Spiel versprüht ein paar nostalgische Galaga-Vibes, weil die Gegner von oben herab ein paar Pirouetten drehen, um dann wieder zu verschwinden und anschließend irgendwann wieder aufzutauchen. Die rund 50 Missionen sind dabei immer ein Stück weit prozedural generiert und unterscheiden sich dezent bei jedem Neustart. Weniger von Gevatter Zufall bestimmt: Die nette (aber letzlich doch eher belanglose) Hintergrundgeschichte folgt einem roten Faden. Im Lauf der Kampagne spielen wir gleich drei Fraktionen, die sich den Aliens entgegenstellen. Im Grunde bietet uns Xenoraid kein richtiges Alleinstellungsmerkmal. Das einzig Erwähnenswerte in dieser Hinsicht ist vielleicht, dass wir im Hangar unsere vier Schiffe nach eigenem Gutdünken upgraden und diese dann auch tatsächlich jederzeit während des Gefechts wechseln können. Dadurch bekommt Xenoraid eine dringend benötigte taktische Tiefe, denn mit den schnellen Gleitern und den schwerfälligen Bombern unterscheiden sich auch, neben der Manövriergeschwindikeit, immer die primären und sekundären Waffensysteme. Zur rechten Zeit sollte man die Schiffe wechseln!
Die rund 50 Missionen der Kampagne beschäftigen uns in etwa drei bis vier Stunden und können gut unterhalten. Bei anhaltendem Interesse bleibt aber immer noch ein launiger Survival-Modus. Xenoraid ist ganz sicher kein Fehlkauf für Freunde von klassisch angehauchten Shoot Em Up-Games.
Wertung: 7 / 10
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Ödes Spiele-Entwickeln in Game Dev Story |
Und dabei bietet das Leiten eines Spiele-Studios doch so viel Raum, um hier eine ordentliche Wirtschaftssimulation hinzuzaubern! Hier stellen wir primär nur Personal ein, die in den Kategorien Grafik, Sound, Gameplay und Kreativität möglichst fundiertes Wissen mitbringen. Mit dem anfänglichen Team kreieren wir bloß unterdurchschnittliche Spiele, die sich aber trotzdem gut genug verkaufen. Egal, in welchem Genre wir Software-mäßig wildern. Schnell wird das Personal durch bessere ersetzt (denn der Rubel rollt in Game Dev Story permanent), bis unsere Spielefabrik nach zehn Jahren nur noch gewiefte Hacker und edle Spiele-Designer an den Rechnern beschäftigt, die einen Millionenseller nach dem anderen raushauen. Nebenher schalten wir Werbung, die die Verkäufe noch weiter in die Höhe treiben, leveln unser Personal auf (auf das sie noch besser werden) und denken uns saublöd-unkreative Spiele-Titel aus (die dürfen wir in die virtuelle Tastatur eingeben). Diese endlose Tretmühle der Progression wird lediglich durch zwei Sachen unterbrochen: Einmal im Jahr findet eine Spielemesse statt, auf der wir - je nach Finanzlage - möglichst pompös auftreten. Die hat allerdings nur den gleichen Effekt wie geschaltete Werbung. Und die einmal im Jahr stattfindende Preis-Verleihung zeichnet die Jahres-Besten in verschiedenen Kategorien aus. Das hat den gleichen Effekt wie zusätzliches Geld.
Nach rund drei Stunden Spielzeit wird es schwierig, die Konzentration aufrecht zu erhalten, dermaßen müdet einem dieses simple Game Dev Story an. Optisch möchte es gerne ein Game Dev Tycoon sein, mit seinen aufpoppenden Blasen und dem knuddeligen Pixel-Look. Ist auch okay so. Nur hat es spielerisch dummerweise weniger Gehalt als so manches Knäckebrot - und spielt sich fast schon von alleine. Tut euch selbst den Gefallen und spart euch die zehn Euronen.
Wertung: 3 / 10
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Verzweifelter Kampf in Völgarr The Viking |
An dem Schwierigkeitsgrad hat sich nämlich nichts getan: Völgarr The Viking fordert einem alles ab, ruft womöglich Skills in euch hervor, von denen ihr vielleicht niemals dachtet, sie zu besitzen. Schon alleine deswegen ist das Spiel nicht jedem zu empfehlen. Wer sich darauf einlassen kann und will, bekommt dafür aber einen richtig guten Arcade-Plattformer, der nicht von ungefähr an das alte Rastan erinnert. Hundsgemein, aber gut.
Wertung: 7 / 10
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Looten und Leveln in Titan Quest |
In den letzten Monaten ist Titan Quest, dank zahlreicher Patches, auf der Switch mittlerweile eine richtig runde Sache geworden. Das war anfangs nicht immer so. Neben häufigen Abstürzen verschwanden auch mal wichtige Quest-Items aus dem Inventar. Mittlerweile wurde aber ordentlich daran rumgedoktort, sodass Titan Quest eine ernstzunehmende Alternative ist, wenn man nicht bereit ist 60 Euronen für ein Diablo III auf der Nintendo Switch auszugeben. Die Steuerung ist nach wie vor fummelig und benötigt ein wenig Einarbeitungszeit. Viel mehr gibt es aber nicht zu beanstanden. Außer natürlich der Tatsache, dass dieses Spiel schon ein wenig oldschool wirkt, und die Komfortzone anno 2006 noch nicht so ... gemütlich war. Das Inventar-Managment geht nicht leicht, locker und flockig von der Hand. Und vielleicht ist die Tatsache noch zu beanstanden, dass 40 Euro für ein 13 Jahre altes Spiel doch schon sehr nahe an der Unverschämtheit kratzt. Ansonsten macht das mobile Titan Quest aber verdammt viel Laune, läuft super-flüssig und hat diese enorme Suchtspirale, die ein richtig guter Diablo-Klon haben sollte.
Wertung: 8 / 10
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