Freitag, 21. Oktober 2016

3DS-Review: Chain Blaster - Ballergame ohne Höhepunkte

Titel: Chain Blaster
Genre: Shoot Em Up
Hersteller: G-Style
eShop-Link
Preis: 4,99 Euro



Spontankäufe im eShop mache ich am laufenden Band. Und zwar ohne mich vorab im Detail über das Spiel zu informieren. Da werden sich kurz die integrierten Screenshots angeschaut - eventuell noch der Trailer, aber das war's auch schon. Letzteres hat sogar Seltenheitswert, da ich mich gerne einfach mal überraschen lasse, wenn das Spiel den Kostenpunkt von fünf Euronen nicht überschreitet. Ist die Neugier geweckt, wird ruckzuck der Kauf-Button betätigt. Wie der Fall Chain Blaster beweist, kann man so eine gewollt-naive Kaufentscheidung auch mal ganz schnell bereuen.

Dieser vertikale Shooter hier ist technisch soweit einwandfrei und die Steuerung des eigenen Raumschiffs außerst präzise. Damit wären die wirklich positiven Aspekte von diesem Galaga/Space Invaders-ähnlichem Dauergeballere aber auch schon abgehakt. In insgesamt fünf Missionen verarbeiten wir Welle um Welle die heranrauschenden Viren zu Staub, die kurz in verschiedenen Formationen und Angriffsmustern "Guten Tag" sagen, bevor sie wieder aus dem Bildschirm verschwinden. Vielfalt ist jedoch Mangelware: Es gibt gerade mal drei verschiedene Gegner! Und nach jedem Level taucht ein und derselbe Endboss auf, der nicht mehr macht, als ein wenig am oberen Bildschirmrand nach rechts und links zu navigieren. Erst am Ende der fünften Stage dürfen wir einen halbwegs interessanten Endgegner beschießen. Danach ist das Spiel aber auch schon vorbei - und darf erneut angegangen werden.

Dass es in Chain Blaster einzig und allein um die Jagd nach einem Highscore geht, entschuldigt nicht die Tatsache, hier ein gewieftes Leveldesign mit der Lupe suchen zu müssen, dass das Spiel nur wenig Herausforderung bietet und es schon nach kurzer Spielzeit ziemlich derbe anödet. Der Standartschuss hat nie genug Durchschlagskraft - es gibt auch keinerlei Extrawaffen in Form von Upgrades - um alle Gegner (mit immerer besserer Waffengewalt) vom Bildschirm zu fegen. Um das trotzdem zu bewältigen, kommt hier der namensgebende Chain Blast ins Spiel, um eine Kettenreaktion der Zerstörung zu verursachen. Fallengelassene Items füllen diese Extrawaffe wieder auf. Was wohl als "netter Twist in einem klassischen Shooter" von den Entwicklern gedacht ist, entpuppt sich jedoch als ziemlich lahm: Wir lernen einfach auswendig, wo wir die Combo-Kettenreaktion am besten auslösen. Optional können wir auch einen Overdrive aktivieren, der das Geschehen auf dem Dual-Screen kurzzeitig in Zeitlupe ablaufen lässt. Shoot Em Up-Veteranen werden es aber nie brauchen, da der Schwierigkeitsgrad sich eher an Einsteiger richtet. Höchstenfalls der allerletzte Endboss kann gestandene Spieler ein klein wenig fordern.

Nach drei, vier Durchläufen durch das komplette Spiel kann man in Chain Blaster ein zweites Raumschiff freischalten. Dass aber noch nicht mal mehr schießen kann - und sich allein auf das abfeuern von Kettenreaktionen verlassen muss. Mit diesem zweiten Raumschiff wird das Spiel also de facto noch unspektakulärer.

FAZIT:

Chain Blaster hat nur ein einziges Problem: es ist geisttötend langweilig. Bereits nach einer halben Stunde ist die Luft so dermaßen raus, dass auch nur halbwegs anspruchsvollere Shoot Em Up-Fans sich geradezu zwingen werden müssen, es weiterzuspielen, um die Internet-Highscores zu knacken. Etwas mehr Varianz bei Gegnern, Endbossen, grafischen Schmankerln und ein paar erspielbare Upgrades hätten hier Wunder bewirkt. Aber nein: es bleibt restlos alles auf Sparflamme. Sogar der Techno-Soundtrack. Womit sich die ausgegeben fünf Euro so anfühlen, als hätte man hier mindestens vier zuviel bezahlt. Wer nicht gerade auf total simplifizierte Ballergames ohne echte Höhepunkte und einem penetranten Fokus auf Highscores steht (wer tut das?), sollte besser die Finger von Chain Blaster lassen. Es gibt bessere Ballergames für Nintendo DS und 3DS.

Wertung: 3 / 10

Trailer:

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